Hier ist wieder Holger, der nun auf den Beitrag von Alex eingeht. Ich wollte erst nicht, aber wenn man erstmal ins Nachdenken und in Schwung kommt…
Hinweis: Der folgende Beitrag sollte aufmerksam und vollständig gelesen werden, bitte keine voreiligen Schlüsse ziehen!
Klar: Durch Schönrederei kann man sich alles hindrehen, wie es einem am besten passt. Und wenn man das noch mit „Glück“ betitelt, dann ist man sogar fein raus. Und man selbst kann natürlich nix dafür oder ändern, was man beklagt, das müssen dann schon andere machen.
In die Politik? Da müsste man ja noch mehr Kompromisse eingehen, als man eh schon von anderen erwartet. Nein, das sollen auch mal besser andere machen. Man sagt denen dann, was „das Volk“ fordert und die gefälligst umsetzen sollen. Ach nee; das Volk weiß gar nicht, was es will, die sind ja alle dumm, faul und verwöhnt (stimmt vielleicht sogar zum größten Teil, ist aber ein anderes Thema). Also sollte man das ganze System ändern. Äh, Moment: Man muss dringend fordern, dass jemand das System ändert. Aber flott, „wir“ warten!
Okay, Schluss mit der sarkastischen Überspitzung. Dennoch möchte ich die ein oder andere Aussage von Alex beleuchten: Wenn man „einer der wenigen“ ist, der eine gewisse Meinung vertritt, dann muss man vielleicht akzeptieren, dass es sich um eine Mindermeinung handelt, die nicht durch die Menge bestätigt wird. Ob gut oder schlecht, ehrenwert oder weltrettend, das spielt (leider) keine Rolle: Es zählt, was die Mehrheit will bzw. macht. Und vielleicht kann man sich selbst überprüfen: Liege ich richtig mit meiner Meinung, mit meiner Einstellung? Was will ich wirklich?
Wenn man „die Leute“ fragt, dann wollen alle die Welt retten und was gegen den Klimawandel etc. tun. Aber man sollte sich hüten, die gleichen Leute zu fragen, was sie denn selbst TUN, um diese Ziele zu erreichen. Und wehe, das kostet Geld! Alex hebt sich da nicht von der Masse ab. Er will doch nur seinen Alltag (er)leben, ohne viel Aufwand zur Arbeit und zum Einkaufen kommen, dem Nachwuchs „was Gutes“ tun, Abends mit der ein oder anderen Serie entspannen und ansonsten bitte nicht zu viel Unbequemlichkeiten in den Weg gelegt kriegen. Änderungen sind doof.
Hart? Vielleicht. Aber: So ist das eben. So ist der Mensch, besonders der Europäer.
Wisst ihr, warum das so ist? Dazu schwenke ich mal etwas ab:
Tja, der Europäer hat es, natürlich betrachtet, gar nicht so gut: Es ist hier oft so kalt, das man ohne Fell ziemlich schnell friert. Im Winter gar kann man in seiner Hütte schon gar nicht überleben. Es ist lange dunkel, es wachsen keine Früchte, Beeren und Gemüse, das Wild macht sich rar oder will einen selber fressen. Da muss man sich was einfallen lassen. So entstanden dann Dinge wie: Landwirtschaft, „Vernünftige“ Kleidung, festes Schuhwerk, Betten und Möbel, Feuerwaffen, Öfen, Straßen, Vorratskammern, Handel, Industrie, Autos und Atomkraftwerke.
(Achtung: folgender Text soll keine Abwertung sein sondern eine Feststellung!) Der Afrikaner sah für all das nie eine Notwendigkeit. Es ist immer ausreichend warm, man bewegt sich besser nicht mehr als notwendig, um besser mit seiner körperlichen Energie zu haushalten und kann dann auch mit relativ wenig Nahrung zurecht kommen, die dann auch immer ausreichend vorhanden ist, wenn man sich bemüht. So lebt man sein Leben und muss nix ändern, improvisieren oder neu erfinden. Man kann ewig genau so weiterleben, ohne irgendwas zu ändern, im Einklang mit der Natur.
Wenn da nicht der Europäer in seiner ebenso ewigen Ressourcen-Gier bis nach Afrika (und noch weiter!) käme und alles durcheinander brächte. Das Leben in der Kälte braucht halt Energie und weil E=mc hoch 2 ist, braucht der Europäer vielviel Energie für seine relativ geringe Masse. (Jetzt stehen da mit aussortierten T-Shirts bekleidete Afrikaner in unserem Wohlstandsmüll und suchen nach einer Steckdose, um ihr Smartphone zu laden. Welch ein Gewinn.)
Sind wir noch beim Thema? Mehr denn je: Wegen all dem gibt es heute sowohl Plastikverpackungen als auch Menschen, die sich an Straßen kleben. Da kann keine politische Wahl was dran ändern. Und wenn ich so an vergangene Halbweise-Beiträge denke, dann ist das alles so wie so nichts neues. Das: Klick schrieb ich hier vor zwei Jahren…
Achso: Über den Beitrag von Daniel lasse ich mich nicht weiter aus, der bekommt ein sanftes Kopfnicken von mir und den Tipp, ruhig mal zu polarisieren und vielleicht mal überdeutlich auf den Punkt zu kommen 😉
1 thought on “Verbal retten”