Fliegende Kriegskunst

Die Definition von Krieg laut Wikipedia:
Krieg ist ein organisierter und unter Einsatz erheblicher Mittel mit Waffen und Gewalt ausgetragener Konflikt

Wie kann also ein politischer Entscheider gegen bewaffnete Drohnen sein? Wir reden vom Krieg, eine per se ganz dreckige Sache. Ein Krieg kann nicht „sauber“ sein, oder „fair“ oder gar „menschenwürdig“. Wer sowas fordert, der muss konsequent alles in Frage stellen: Panzer, Jagdbomber, Raketenwerfer usw.

Wenn allein die Möglichkeit besteht, es könnte mal ein Verteidigungsfall für die BRD geben, dann muss man alle Mittel haben, um sich zu wehren. Denn der Gegner wird genau das haben. Und gerade die Drohnen: Ohne langwierige, teure Pilotenausbildung (die im absehbaren Fall eines Todes mühsam mit „neuen“ Leuten durchgeführt werden muss) kann man stattdessen massenhaft Flieger losschicken, gesteuert aus sicherer Ferne. Und das ist sogar relativ günstig umsetzbar und die Reichweite wird sogar noch größer, weil ein unbemanntes bewaffnetes Flugzeug nur bis zum Ziel kommen muss, aber nicht unbedingt wieder zurück.
Wie bitte? Man kann sowas doch verbieten oder sich zumindest drauf einigen, dergleichen nicht mehr einzusetzen? Glaubt irgendwer ernsthaft, es wird auf der Welt kein Giftgas mehr eingesetzt? Die einzige Möglichkeit, Waffeneinsatz und Krieg zu verhindern, ist das Aufgeben bzw. sich nicht zu wehren. Die angreifende Seite kann ihre Interessen ohne Gegenwehr durchsetzen. Aber Deutschland hat die Bundeswehr, und diese ist als Verteidigungsarmee eingerichtet. Also ist es zwingend, dass man auf alle erdenklichen Situationen eingestellt ist und idealerweise keinen (gravierenden) Nachteil in einem Konflikt hat. Keine bewaffneten Drohnen zu haben wäre so ein Nachteil. Wir haben doch auch ABC-Schutzmasken für unsere Soldaten, und das bedeutet, wir trauen einem möglichen Gegner alles zu.

Rücksicht? Ethik? Menschlichkeit? Bei solchen Bedenken sollte man sich nicht in militärische Entscheidungen einmischen.

Mit zackigem Gruß
Holger

2 thoughts on “Fliegende Kriegskunst

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